Vorstand und Präsidium beschließen Umbenennung des Friedrich-Ackmann-Hauses
Im Vorfeld dieser Entscheidung hat sich das DRK intensiv mit der Vita von Friedrich Ackmann, insbesondere mit seinem Tun und Handeln während der NS-Zeit auseinandergesetzt. Grundlage dafür waren Forschungsergebnisse und Informationen, die dem DRK Kreisverband Gifhorn durch den Historiker Prof. Dr. Grieger zur Verfügung gestellt wurden. Friedrich Ackmann war unter anderem sowohl NSDAP- als auch SS-Mitglied und hat sich in seiner Funktion als SS-Sturmmann mit dem „Minderheitsproblem“ in der östlichen Besatzungszone beschäftigt.
„Wir haben unsere Entscheidung aus unserer gesellschaftlichen Verantwortung heraus getroffen, insbesondere auch deshalb, weil der Name Friedrich Ackmann unvereinbar mit dem Selbstverständnis unserer Rotkreuz-Grundsätze ist. Der oberste Grundsatz der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist der Grundsatz der Menschlichkeit und damit verbunden der Glaube an den Wert eines jeden Menschen und die Wahrung seiner Würde und seiner Rechte“, erklärt der Vorstand des DRK Gifhorn, Sandro Pietrantoni.
Um in Zukunft jeglicher Namensproblematik aus dem Weg zu gehen, haben Präsidium und Vorstand außerdem beschlossen, Einrichtungen des DRK nicht mehr nach Persönlichkeiten zu benennen. Dies betrifft auch die Einrichtung in Calberlah, die den Namen „DRK Seniorenzentrum Calberlah“ erhält. Durch die Erweiterung des Pflegewohnhauses und der neuen betreuten Wohnanlage war hier ohnehin ein neuer Name geplant.
Die organisatorischen Schritte für diese Umbenennungen sind sehr zeitintensiv. Beim DRK rechnet man damit, dass die komplette Umbenennung bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen wird.